Aktuelle Studie offenbart finanzielle Folgen der Pandemie – Pfandkredit als unbürokratische Finanzierungsquelle bei Liquiditätsengpässen – Kunden schätzen unkomplizierte Abwicklung ohne Bonitätsprüfung
Das Fazit einer repräsentativen Umfrage von Creditreform Wirtschaftsforschung ist ernüchternd. Die Pandemie hinterlässt tiefe Spuren in den Budgets der deutschen Haushalte. Die Folge: Die finanziellen Pflichten wachsen vielen Bundesbürgern über den Kopf. Laut Creditreform befürchtet immerhin jeder fünfte Verbraucher, beispielsweise seine Kosten für Elektrizität und Heizung, notwendige Anschaffungen für Haus oder Wohnung, Mietkosten oder Versicherungen nicht mehr bezahlen zu können.
Und die Studienautoren erwarten, dass zunehmender finanzieller Stress spätestens 2023 zu einem deutlichen Anstieg bei der privaten Überschuldung führen wird. Neben Geringverdienern würden auch immer häufiger Normalverdiener die Folgen der Corona-Krise spüren. Die Sorge vor Zahlungsschwierigkeiten veranlasst sogar viele Verbraucher, ihre Ausgaben zu reduzieren. 57 Prozent der Befragten gaben an, krisenbedingt weniger Geld ausgeben zu wollen, also die Ausgaben für Konsum und Lebenshaltung herunterzufahren.
Dabei gibt es eine bewährte und beliebte Alternative in solchen Situationen: Den Pfandkredit. „Mit dem Gang zum Pfandleihhaus können kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrückt werden“, erläutert Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP).
Zwischen Bank- und Dispokredit
Doch der Pfandkredit, der bereits in der Antike existierte, ist nicht nur etwas für Kunden mit kleinem Geldbeutel. Im Gegenteil: Die Dienstleistung findet immer mehr Nachfrager auch bei mittelständischen Betrieben, Selbständigen oder Existenzgründern. „Der Pfandkredit hat sich in der Finanzwelt neben Bank- und Überziehungskredit fest etabliert“, sagt Schedl.
Aus gutem Grund: Beliehen werden kann fast alles, was einen Wert besitzt. Dazu zählen beispielsweise Antiquitäten ebenso wie der Familienschmuck, Goldmünzen und -barren, Luxus-Uhren und -Taschen und auch hochwertige technische Geräte. „Der Kunde geht kein Risiko ein – außer, dass er den Gegenstand verliert, wenn er ihn nicht auslöst“, erläutert der ZdP-Geschäftsführer.
Anders als bei sonstigen Krediten haftet nicht der Kunde persönlich für die Rückzahlung des Darlehens, der Zinsen und der Gebühren, sondern ausschließlich das Pfand. Ein Einkommensnachweis oder die Überprüfung der Bonität ist somit nicht erforderlich.
Individuell festgelegte Darlehenshöhe
Die jeweiligen Pfandleiher schätzen den Wert des Gegenstandes und machen dem Kunden sofort ein Darlehnsangebot und zahlen dies bei Annahme durch den Kunden sofort aus. Für die Höhe des Darlehns, das das Pfandhaus für einen Wertgegenstand gewähren kann, spielen insbesondere das Alter, der Zustand und der Marktwert des Objekts eine Rolle. Eine Rückzahlung des Darlehns sowie die Bezahlung der Zinsen von einem Prozent pro Monat und der Gebühren muss vom Kunden nur und erst dann erfolgen, wenn der Kunde sein Pfand auslöst, wozu er nicht verpflichtet ist.
„Aus diesem Prinzip der reinen Sachhaftung wird deutlich, dass sich der Kunde beim Pfandkredit nicht persönlich verschuldet und sich daher auch die Themen Schuldenfalle und Schufa-Eintrag beim Pfandkredit nicht stellen“, erläutert ZdP-Geschäftsführer Schedl, der dem Pfandkredit auch eine gewisse soziale Funktion beimisst. Diese Besonderheit des Pfandkredits ermöglicht es wirklich jedem – unabhängig von seinen wirtschaftlichen, finanziellen oder persönlichen Verhältnissen -, sich schnell und unkompliziert Liquidität zu beschaffen.
Der Gang zum Pfandleiher kann dieser Tage also in der Tat eine attraktive Alternative zu einem sonstigen Kredit sein. Und die Tatsache, dass mehr als 90 Prozent der Kunden ihr Pfand wieder auslösen, zeigt, dass der Pfandkredit nicht nur von einer bestimmten Personengruppe, sondern quer durch die Bevölkerung in Anspruch genommen wird.