Existenzbedrohende Coronakrise: Wie die Pfandleihe einen Ausweg bieten kann

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Immer mehr Menschen geraten durch den zweiten Lockdown in finanzielle Not – Pfandkredit bietet schnelle und unbürokratische Hilfe zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe.

Stuttgart, 03. Dezember 2020 – Die Beleihung von Sachwerten wie Edelsteinen, Schmuck, Gold oder technischen Geräten ist eine einfache Möglichkeit, um einen Kurzkredit zu erhalten. „Und wir stellen fest, dass die Nachfrage nach einem Pfandkredit mit den zunehmenden Schwierigkeiten der Wirtschaft und der damit einhergehenden Gefährdung der Arbeitsplätze wieder zunimmt“, berichtet Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP).

Tatsächlich ist das Pfandkreditgewerbe so etwas wie ein Frühindikator. „Denn je mehr die Bonität der kreditsuchenden Bevölkerung sinkt, desto eher wird der Pfandleiher aufgesucht, bei dem die Kreditwürdigkeit des Kunden keine Rolle spielt, so Schedl weiter. Das war in der langen Geschichte des Pfandkreditgewerbes so und es scheint auch in diesem Jahr, dem Jahr der Corona-Pandemie, so zu sein. „Zudem haben offenbar inzwischen mehr und mehr Menschen ihren Notgroschen aufgebraucht“, ergänzt er.

In der Tat sind die Folgen der Lockdowns in diesem Jahr massiv: 20 Milliarden Euro der Wirtschaftsleistung dürften die Corona-bedingten Lockdowns die deutsche Volkswirtschaft nach Schätzung des Forschungsinstituts IW Köln kosten. Und trotz massiver Hilfen durch den Staat für die deutsche Wirtschaft sollen rund eine halbe Million Menschen bis zum Jahresende arbeitslos werden. Dazu kommt: Die Auszahlung der Hilfen, die der Staat der Gastronomie oder Soloselbstständigen zugesagt hat, scheint sich zu verzögern.

Zins für den Pfandkredit einheitlich geregelt

Mit anderen Worten: Es geht für immer mehr Menschen um ihre Existenz. „Für viele Bundesbürger kann deshalb der Gang zum Pfandleiher eine Lösung sein, um rasch und unbürokratisch einen vorübergehenden finanziellen Engpass, der sich aus dieser Situation ergibt, zu überbrücken“, erklärt die Vorsitzende des Zentralverbandes Susanne Rothfuss-Wamsler.

Doch wie funktioniert die Pfandleihe? Dabei bringt der Kunde einen Vermögensgegenstand zum Pfandleiher. Das nächstgelegene Pfandhaus finden Interessierte auf der Website des ZdP (diese finden Sie am Ende der Pressemitteilung).

Der Pfandleiher selbst oder einer seiner Experten, viele Pfandleihhäuser beschäftigen zum Beispiel auch Goldschmiede, schätzt nun den Wert des jeweiligen Objekts. „Dieser Wert ist entscheidend für den Zins und die Gebühren, die der Kunde für den Kredit aufbringen muss“, erklärt Schedl. Wichtig ist, dass der Zinssatz vom Pfandleiher nicht willkürlich festgelegt werden darf, sondern für die gesamte Bundesrepublik Deutschland durch den Gesetzgeber einheitlich in §10 der Pfandleiherverordnung PfandIVO geregelt ist. Dieser liegt bei einem Prozent pro Monat zuzüglich Gebühren.

Die PfandIVO räumt dem Pfandkreditnehmer nun eine Mindestfrist von drei Monaten zuzüglich einem Karenzmonat ein. Innerhalb dieser Frist kann der Kunde das Pfand jederzeit auszulösen, wobei anders als bei einem Bankkredit bei einer vorzeitigen Auslösung keine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Zudem besteht, vorbehaltlich der Zustimmung des Pfandleihers, die Möglichkeit, den Pfandvertrag auch zu verlängern.

Schnelle Überbrückung finanzieller Engpässe

Der Gang zum Pfandleiher kann dieser Tage also in der Tat eine attraktive und flexible Alternative zu einem Bankkredit sein. Denn die Pfandleihe bietet noch einen weiteren Vorteil. Da hier nicht der Kunde persönlich für die Rückzahlung des Darlehens sowie die Zinsen und Gebühren haftet, sondern ausschließlich das Pfand, entfällt die Bonitätsprüfung. Es ist also kein Gehaltsnachweis notwendig und es gibt auch keinen Schufa-Eintrag. Das heißt, jeder kann – auch ohne Bonitätsprüfung – einen solchen Pfandkredit beantragen.

„Vor allem für diejenigen, die heute schon wissen, dass sie in drei oder vier Monaten wieder liquide sein werden und deshalb nur ein geringes Zeitfenster überbrücken müssen, ist die Pfandleihe deshalb eine hoch interessante Alternative zur Aufnahme eines Bankkredits oder der Überziehung des Kontos“, folgert Schedl.

Das ist der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes:

1950 gegründet, ist der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP) der Dachverband der privaten Pfandkreditbetriebe in Deutschland. Er vertritt die Interessen der privaten deutschen Pfandkreditbetriebe. Von den 150 Pfandkreditunternehmen sind rund 80 Prozent im ZdP organisiert.

Das Pfandkreditgewerbe ist heute eine moderne und wichtige Säule des Kreditwesens. Weit ab von allen Bankenkrisen vergeben die Leihhäuser an ihre Kunden schnell und unbürokratisch Kredite. Die deutschen Pfandkreditunternehmen unterliegen strengen staatlichen Vorschriften. Seit 1961 regelt eine bundeseinheitliche Verordnung, die Pfandleiherverordnung, alle Einzelheiten bei der Verpfändung von Vermögenswerten.