Unbezahlbare Energiepreise? So lassen sich kurzfristige Zahlungsschwierigkeiten vermeiden

Die Energieversorgungskrise trifft viele Haushalte hierzulande mit voller Wucht – Jährliche Mehrkosten von mehreren Tausend Euro möglich – Mit einem Pfandkredit lassen sich kurzfristige Liquiditätsengpässe schnell und unbürokratisch überbrücken. 

Strom, Kraftstoffe, Öl und Gas – die kontinuierlich steigenden Energiepreise machen den Konsumenten hierzulande schwer zu schaffen. So stiegen in Deutschland im Mai die Preise für Energieprodukte laut Daten des statistischen Bundesamtes um 38,3 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Und vorerst ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil.

Verbraucherschützer warnen, dass speziell die hohen Gaspreise erst mit Verzögerung vollumfänglich bei Mietern und Hauseigentümern ankommen werden. Einer aktuellen GfK-Umfrage zufolge machen sich fast 90 Prozent der Befragten wegen der aktuellen Energiepreise große Sorgen – und dies über alle Einkommensgruppen hinweg gleichermaßen. 

Kein Wunder: Die Unternehmensberatung Oliver Wyman hat berechnet, dass die Energiepreise je nach Wohnsituation um einen Wert zwischen 80 und knapp 130 Prozent steigen, falls es zu weiteren Importbeschränkungen für fossile Brennstoffe aus Russland kommt. Jährliche Kostensteigerungen von mehr als 3000 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt seien die Folge.

„Schon jetzt wissen auch Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen kaum, wie sie die Nebenkosten begleichen sollen“, sagt Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP). „Wenn sich die Situation weiter verschärft – und danach sieht es aktuell leider aus – könnten viele Bundesbürger in akute Zahlungsschwierigkeiten geraten.“ Im schlimmsten Fall kann es gar zur Abschaltung der Versorgung mit Strom oder Gas kommen. 

Unbürokratische und diskrete Finanzierungsform

„Um das zu verhindern, kann der Gang zum Pfandleiher eine gute Lösung sein. So lassen sich rasch vorübergehende finanzielle Engpässe überbrücken“, erklärt Schedl. Der Ablauf ist erstaunlich einfach. Der Kunde kommt mit einem Wertgegenstand wie wertvollem Schmuck, einer Luxus-Uhr, einem technischen Gerät und ähnlichem in eins der rund 250 Pfandkreditbetriebe. Dort schätzt der Pfandleiher den Wert des Gegenstandes und zahlt den entsprechenden Gegenwert an den Pfandgeber aus. Schnell, unbürokratisch und diskret.

Gegenüber anderen Finanzierungsformen hat der Pfandkredit einen entscheidenden Vorteil: Jeder kann einen Pfandkredit erhalten, unabhängig von der jeweiligen Bonität. Denn anders als bei sonstigen Krediten ist beim Pfandkredit gesetzlich geregelt, dass für das Darlehen, die Zinsen und Gebühren ausschließlich das Pfand und nicht der Kunde persönlich haftet. 

Dank dieser ausschließlichen Sachhaftung entfällt die Bonitätsprüfung des Kunden und es gibt auch keinen Schufa-Eintrag, wenn der Kredit nicht zurückbezahlt wird. Kein umständliches Ausfüllen seitenlanger Formulare und auch keine Vorlage eines Einkommens- oder Vermögensnachweises. Das einzig Erforderliche für den Kunden ist die Verfügungsbefugnis über das Pfand sowie die Vorlage eines Ausweises. 

Klare gesetzliche Regelungen

Und die Zinskosten halten sich im Rahmen. So sind die Zinsen in der Pfandleiherverordnung einheitlich geregelt. Demnach gilt bundesweit ein einheitlicher Satz in Höhe von 1 Prozent des Darlehensbetrages pro angefangenem Monat. Damit sind die Zinsen oftmals niedriger als beim Überziehungskredit und teilweise nicht höher als beim Dispokredit. 

Möchte der Kunde sein Pfand zurück, hat er drei Monate zuzüglich eines weiteren Karenzmonats Zeit, das Darlehen zurückzuzahlen und den Gegenstand auszulösen. Aber auch eine Auslösung vor dieser Zeit ist – ohne Zahlung einer zusätzlichen Vorfälligkeitsentschädigung oder dergleichen – jederzeit möglich. Tut er das nicht, muss das Pfand nach einer gewissen Frist laut Gesetz öffentlich durch einen Gerichtsvollzieher oder öffentlich bestellten und vereidigten Versteigerer versteigert werden. „An diese klaren staatlichen Vorgaben sind alle Pfandkreditbetriebe in Deutschland gebunden“, verdeutlicht der ZdP-Geschäftsführer das klar geregelte Prozedere. 

Allerdings kommt es recht selten zu einer Versteigerung. In mehr als 90 Prozent der Fälle werden die verpfändeten Gegenstände wieder ausgelöst. Das unterstreicht, dass der Großteil der bestehenden Kunden den Pfandkredit auch tatsächlich so nutzt, wie er konzipiert ist – als unbürokratische und schnell zu erlangende Finanzierungsquelle für die Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe.