Kosten für Lebenshaltung steigen rasant: Wie der Pfandkredit einen Ausweg bieten kann

Ob Kfz-Versicherung, Lebensmittel, Energie oder Mieten: Die Lebenshaltungskosten hierzulande ziehen zum Teil kräftig an – Warum der Pfandkredit eine gute Alternative sein kann, um schnell und unbürokratisch den finanziellen Handlungsspielraum zu erweitern

43 Prozent – um so viel haben sich die Kfz-Versicherungen hierzulande in den vergangenen zwei Jahren verteuert. Laut einer aktuellen Analyse des Vergleichsportal Verivox sehen sich Autofahrer mit massiven Preiserhöhungen in ihrer Versicherung, die meistens zum Jahreswechsel fällig wird, konfrontiert. Hatten sich die Prämien 2023 bereits um 16 Prozent erhöht, setzte sich der Preisanstieg bis Ende 2024 mit weiteren 23 Prozent fort. Grund sind vor allem die enorm gestiegenen Kosten für Ersatzteile, Reparaturen und Stundenlöhne in den Werkstätten. Und ein Ende der Preisspirale ist offenbar nicht abzusehen.

Doch auch in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens müssen die Bundesbürger tiefer in die Taschen greifen. Neben Dienstleistungen, Miete und Energie sind zuletzt beispielsweise viele Lebensmittel deutlich teurer geworden. Laut dem Statistischem Bundesamt kostete allein Butter durchschnittlich knapp 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Und auch Schokolade, Oliven oder Orangensaft verteuerten sich zweistellig.

Dieser zum Teil kräftige Anstieg der Lebenshaltungskosten bringt immer mehr Verbraucher in Deutschland in finanzielle Bedrängnis. Die Folge: Die Zahl der überschuldeten Haushalte wird steigen, befürchtet die Creditreform-Wirtschaftsforschung. Die Auskunftei geht von einem „signifikanten Zuwachs“ der Privatinsolvenzen aus. Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt, dass viele Menschen vor diesem Hintergrund befürchten, dass sie 2025 ihre Lebenshaltungskosten kaum noch bezahlen können. Rund ein Viertel der Befragten gab an, auf ihre Sparreserven zurückgreifen oder das Girokonto per Dispo überziehen müssen, um den Alltag zu bewältigen.

„Wenn kurzfristig das Geld nicht reicht, kann der Pfandkredit eine sinnvolle Option sein“, sagt Maike Grüne, Vorstandsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP). „Das ist nicht nur unbürokratischer, sondern funktioniert auch wesentlich schneller als beispielsweise zu einer Bank oder Sparkasse zu gehen und ein Darlehen aufzunehmen“, so die Geschäftsführerin von Grüne’s Leihhäuser.

Pfand bleibt Eigentum des Kreditnehmers
„Der Kunde geht kein Risiko ein – außer, dass er den Gegenstand verliert, wenn er ihn nicht auslöst“, erläutert Maike Grüne. Das liegt an dem in § 5 der Pfandleiherverordnung gesetzlich festgeschriebenen Prinzip der reinen Sachhaftung. Anders als bei einem Bankkredit besteht die Sicherheit ausschließlich aus dem Pfand. Der verpfändete Gegenstand ist nicht komplett weg, sondern wird nur beim Pfandkreditgeber verwahrt. Er bleibt weiterhin Eigentum des Kreditnehmers.

Ein weiterer Vorteil: Die persönlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse des Kunden werden nicht überprüft. Arbeitsstelle, Gehaltsnachweise, Schufa-Einträge und Bonitätsprüfungen spielen keinerlei Rolle. Um einen Pfandkredit zu bekommen, genügen das Pfand und die Vorlage des Personalausweises.

Als Pfand kommen die unterschiedlichsten Wertgegenstände in Frage. Häufig werden Uhren und (Gold-) Schmuck angenommen. Aber auch Musikinstrumente, Fahrräder oder Technikgeräte, wie etwa Spielekonsolen, Handys und Kameras können zum Pfandhaus gebracht werden. Ausgehend vom Marktwert ermitteln die Experten dann fair und transparent einen Preis, der dem Kunden sofort bar ausgezahlt wird.

Pfand rechtzeitig auslösen

Und wenn wieder etwas Geld in der Kasse ist, kann der Kunde seinen Wertgegenstand innerhalb einer Frist von vier Monaten wieder auslösen. Geschieht dies nicht, ist der Pfandleiher nach Ende der Frist gesetzlich verpflichtet, das Pfand in eine öffentliche Versteigerung zu geben. Übersteigt die bei der Auktion erzielte Summe den Kredit, die Zinsen und die Gebühren, bekommt dies der ursprüngliche Eigentümer ausgezahlt.

Der Pfandkredit ist somit vor allem für diejenigen geeignet, die heute schon wissen, dass sie in drei oder vier Monaten wieder liquide sind und deshalb nur ein geringes Zeitfenster überbrücken müssen. ZdP-Expertin Grüne verweist darauf, dass der beliehene Gegenstand in immerhin 90 Prozent der Fälle von seinem Besitzer wieder ausgelöst wird.